Übungspuppen und Trainer für die Verwundetenversorgung im Gefecht (TCCC - Tactical Combat Casualty Care) und für Trainings zur Eindämmung von Blutungen.
Tactical Combat Casualty Care
Tactical Combat Casualty Care (TCCC) ist ein Leitfaden für die sofortige medizinische Versorgung von lebensbedrohlichen Verletzungen auf dem Gefechtsfeld. Die Schulung im Umgang mit Einsatzverletzungen und explosionsbedingten Verletzungen sollte allen Kombattanten mit medizinischen Kenntnissen sowie ohne medizinische Grundlagen geboten werden. TCCC unterscheidet drei Phasen der Verwundetenversorgung: Versorgung unter Beschuss, taktische Versorgung auf dem Gefechtsfeld und taktische Evakuierungsmaßnahmen. Die Schulung zur medizinischen Versorgung konzentriert sich auf die Behandlung von üblichen Kriegsverletzungen durch hämostatische Verbände und Atemwegsmanagement, während die taktische Schulung auch Fertigkeiten wie Heben und Abtransportieren der Verwundeten in einen relativ sicheren Bereich beinhaltet.
Versorgung unter Beschuss
Lebensgefährliche externe Blutungen oder Hämorrhagien der Extremitäten sollten sofort während der ersten Phase unter Verwendung von Tourniquets für Glieder gestoppt werden.
Taktische Versorgung auf dem Gefechtsfeld
Während der zweiten Phase werden schwere Blutungen gestillt und die Atemwege gesichert (Kiefer-Handgriff, nasopharyngealer Atemweg). Im Fall einer Blockierung der Atemwege oder eines massiven Gesichtstraumas könnte eine Koniotomie erforderlich sein. In diesem Stadium werden Atmung und Kreislauf streng überwacht, auf Anzeichen von Spannungspneumothorax geachtet und saugende Brustwunden behandelt und versiegelt. Die Tourniquets sollten überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Blutung gestoppt wurde, und der Verwundete ist auf Anzeichen eines hämorrhagischen Schocks zu untersuchen. Außerdem sollten Maßnahmen zur Hypothermieprävention ergriffen, Brüche geschient und Medikamente (Schmerzmittel, Antibiotika) verabreicht werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Überwachung und Behandlung von Verbrennungen.
Taktische Evakuierungsmaßnahmen
Während der dritten Phase sollten dieselben Versorgungsmaßnahmen wie in der vorherigen Phase ergriffen werden. Im Fall eines Brust- oder Bauchtraumas sollte der Verwundete streng auf Anzeichen von Spannungspneumothorax überwacht werden. Außerdem müssen andauernde oder erneut auftretende Blutungen gestoppt werden und der Verwundete ist warm zu halten.
Verbesserung der Schulung zur Verwundetenversorgung im Gefecht durch medizinische Simulation
Wundversorgung, schnelle Evakuation und Infektionsbekämpfung haben bei der Kriegsführung schon immer einen kritischen Aspekt dargestellt. 1919 erläuterte Col. H.M. Gray in „Die frühe Behandlung von Kriegswunden“:
„Die Blutung, die auftritt, wenn eine Hauptarterie durchtrennt wird, ist normalerweise so schnell und umfassend, dass der Verletzte stirbt, bevor ihn Hilfe erreichen kann.“
Seit damals hat sich die Schulung in Bezug auf Erstversorgungstechniken im militärischen Umfeld wesentlich verbessert. Wie in allen Bereichen der medizinischen Schulung kann die Anwendung einer Simulation die Schulung verbessern, da realistische Szenarien und praktische Übungen geboten werden. Die Simulation von extremen Stressszenarien auf dem Gefechtsfeld anhand von Übungspuppen mit Einsatzverletzungen und Trainern können allen Kombattanten die erforderlichen Kenntnisse verleihen, um die Anzahl der vermeidbaren Todesfälle zu verringern.
Vermeidbare Todesfälle: durch TCCC-Schulung der Kombattanten anhand von Simulation
Mit der richtigen Schulung können Kombattanten mit medizinischen Kenntnissen bzw. ohne medizinische Grundlagen lernen, wie sie Verwundete wirksam versorgen und Blutungen stoppen, bis diese vom Gefechtsfeld evakuiert und zur Weiterbehandlung an ärztliches Personal übergeben werden können.
Das Set bestehend aus TCCS (Tactical Casualty Care Simulators) und THCT (Tactical Hemorhage Control Trainers) bietet Militär, Regierungskräften, medizinischen Ersthelfern und privaten Sicherheitskräften einen realistischen Zugang zur TCCC-Schulung in Bezug auf lebensrettende Techniken und Strategien für die Versorgung von Verletzungen auf dem Gefechtsfeld. Die TCCC-Simulation beruht auf der grundlegenden Wundversorgung im Gefecht und kann die Bereitschaft und Reaktionszeiten aller Kombattanten wesentlich verbessern, wodurch die Anzahl vermeidbarer Todesfälle wesentlich gesenkt wird.
„Das Schicksal der Verwundeten liegt in den Händen derer, die den ersten Wundverband anlegen.“
Dr. Nicholas Senn, Gründer des Verbands der Militärchirugen der Vereinigten Staaten (Association of Military Surgeons of the United States).